Venen

Gesunde Venen - eine Seltenheit

Venen

Funktion der Venen

Nur 10 Prozent der Menschen in Deutschland haben gesunde Venen Venen. Bei 90 Prozent ist das Venensystem beeinträchtigt.1 Die Folgen davon können sein geschwollene Beine, Krampfadern oder Thrombose.

Ein weit verzweigtes System von Blutgefäßen (Adern) transportiert das Blut durch unseren Körper. Nach der Richtung, in der das Blut fließt, werden die Blutgefäße in Arterien (Schlagadern) und Venen unterteilt. Durch die Arterien pumpt das Herz das Blut in die Organe an jede Stelle des Körpers und versorgt die Zellen mit Sauerstoff.

Bedeutung des Venensystems

Das Venensystem hat dagegen die Aufgabe, das sauerstoffarme Blut aus dem Körper zurück zum Herzen und weiter in die Lunge zu transportieren. Zahlreiche kleine Adern, sogenannte Kapillaren und Venolen, sammeln das verbrauchte, sauerstoffarme Blut aus allen Teilen des Körpers und führen es in den Venen für den Rücktransport zum Herzen zusammen. Etwa 7.000 Liter Blut pro Tag fließen durch unser Venensystem zum Herzen zurück.

Das sauerstoffarme Blut im Venensystem ist dunkler als das sauerstoffreiche in den Arterien. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist der Blutdruck, der in den Venen deutlich niedriger ist als in den Schlagadern. Die Venen zählen zum Niederdrucksystem unseres Blutkreislaufes. Viele Adern des Venensystems verlaufen parallel zu den Arterien. Besonders an den Armen und Beinen gibt es im Unterhautfettgewebe aber auch eine ganze Reihe zusätzlicher Venen, die nicht neben einer Arterie verlaufen. Unser Venensystem ist damit größer und dichter im Vergleich mit dem System der Arterien.

Einteilung der Venen

Unterschieden werden die Venen nach den einzelnen Körperregionen in:

  • Kopfvenen
  • Armvenen
  • Bauchvenen
  • Beinvenen

Das Blut aus den Bauchorganen wird zunächst über die so genannte Pfortader in die Leber geführt, dort gefiltert und erst dann zum Herzen weitertransportiert. Bei den Beinvenen gibt es mehrere Venensysteme. Den größten Teil des Blutrücktransportes in den Beinen übernehmen die tiefen Beinvenen, die innerhalb der Muskeln liegen. Der Rest des Blutes fließt durch die oberflächlichen Beinvenen zurück, die von den Knöcheln bis zur Kniekehle oder der Leiste verlaufen. Dort verbinden sie sich mit den tiefen Beinvenen. Um die Höhe von rund eineinhalb Metern aus den Beinen zu überwinden, hat die Natur die Venen mit einer genialen Lösung ausgestattet. Sie haben innen ventilartige Klappen (Venenklappen), die das Blut wie in einer Schleuse nur in Richtung Herz passieren lässt. Fließt es durch den Druck der Gelenk- und Muskelpumpen aufwärts, öffnen sich die Klappen - will das Blut aufgrund der Schwerkraft zurücksacken, schließen sie sich.

Wenn Venen sich weiten, hilft Kompression

Bewegung bringt die Venen in Schwung. Spannt man beim Laufen die Muskeln an, drücken sie die Venen zusammen. So wird das Blut aus den Waden zum Herzen gepumpt. Daraus leitet sich der Begriff Wadenmuskelpumpe ab. Nach der Anspannung fällt der Druck von den entleerten Venen ab und weiteres Blut kann angesaugt werden. Deshalb ist Bewegung so wichtig für eine gesunde Venenfunktion.

Fehlt sie, üben die Muskeln keinen mechanischen Druck auf die Venen aus. Dann dehnen sie sich aus und die innenliegenden Klappen können nicht mehr schließen. Das Blut versackt und die oberflächlichen Venen, die nicht durch Muskeln stabilisiert werden, leiern aus. Das ist spürbar durch Spannungsgefühle und müde, schwere Beine sowie sichtbar durch Schwellungen, Besenreiser oder geschlängelte Krampfadern.

Dann können medizinische Kompressionsstrümpfe helfen. Kompressionsstrümpfe verengen durch ihren definierten Druckverlauf den Venendurchmesser. So können die Venenklappen wieder schließen und das Blut schneller zum Herzen transportieren. Die Beine entspannen, der Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen) wird vorgebeugt. Die Anwender profitieren durch die Therapie wieder von mehr Wohlbefinden und Sicherheit.

Quelle

1 Orthopädie Technik (5/2013), Therapie mit medizinischen Kompressionsstrümpfen in Deutschland, Ergebnis der Bonner Venenstudien I und II.